Samstag, 5. April 2008

Road Tripping

roadtrip_nnjj
Buspiraten auf Wanderschaft

Road trippin with my two favorite allies
Fully loaded we got snacks and supplies
Its time to leave this town
Its time to steal away

Lets go get lost
Anywhere in the U.S.A.
Lets go get lost
Lets go get lost
(Red Hot Chili Peppers)


Freitag, 14.3. Abfahrt Santa Clara - 193 Meilen bis Morro Bay
Schwer ächtzend rollte sich der Bully von der Ausfahrt des Park Central Apartmentkomplexes, soviel Gewicht und das am frühen Morgen... Aber wat mut dat mut, schließlich war die Buspiraten Verstärkung aus Hamburg/Frankreich angerückt, um mit uns kalifornisches Fahrwasser unsicher zu machen. Durch grüne Hobbithügel schlängelten wir uns gemächlich bis an die Küste des Pazifiks. Die erste Etappe war schnell geschafft. Natalie und Nico, die Franz (den schwarzen VW-Bus mit dem roten Dach) in Frankreich zurück lassen mussten (Airbus wollte ihnen leider keinen A380 für den Transport zur Verfügung stellen), bauten ihr Zelt auf, der neue Grill bestand die Feuerprobe und Nico versuchte mit einem lodernden Feuer, die Kälte zu vertreiben. Das Essen wurde mir reichlich Juna (ein wunderbares Knoblauchpesto nach altem Familiengeheimrezept) gewürzt und gegrillte Marshmellows rundeten den Einstandsabend ab.

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On the road mit Verstärkung aus Hamburg/Frankreich

Samstag, 15.3. Abfahrt Morro Bay – 131 Meilen bis Carpinteria Statebeach
Nach einer für Natalie dank eisiger Kälte schlaflosen Nacht ging es weiter. Der Weg führte an der Küste entlang an den Strand von Santa Barbara, hier wehte eine kühle, steife Brise, so hatten wir uns das mit dem Urlaubswetter eigentlich nicht vorgestellt. Nach einem entspannten Bummel durch die Innenstadt ging es weiter nach Carpinteria, unserem Ziel für die Nacht. Der Campingplatz hatte vom Autor unseres Campinguides 9 Punkte erhalten (auf einer Skala von 1 = Mist bis 10 = Weltklasse), unsere Erwartungen waren dementsprechend hoch. Zu hoch, denn der Platz glich mehr einem Parkplatz als einem Campingplatz und auf dem Lokus wehte einem der frische Wind nicht nur um die Nase sondern auch um den Hintern. Das einzig Positive war die Strandnähe, die uns zu einem Abendspaziergang am Meer einlud. Nico fand den Platz allerdings so richtig zum Kotzen und hielt Natalie, die sich in dieser Nacht mit einer Wärmflasche bewaffnet hatte, mit seinen regelmäßigen Klogängen ordentlich auf Trab.

Sonntag, 16.3. Abfahrt Carpinteria Statebeach – 210 Meilen bis Joshua Tree Statepark
Nach einer für Natalie und Nico dank seiner ausgiebigen Magenentleerung schlaflosen Nacht ging es weiter ins Landesinnere. Einen Abstecher zum Fotoshooting in Hollywood konnten wir uns nicht verkneifen, sind eben doch alle Buspiraten heimliche Hollywood Poser. Nachdem wir LA hinter uns gelassen hatten, wurde die Landschaft um uns herum zunehmend karger, aus Hobbithügel wurden staubige Steinberge. Doch im Joshua Tree Park wendete sich das Blatt, am Wegesrand blühten die Wildblumen und die Abendsonne tauchte die Felsen um unseren Zeltplatz in ein warmes rötliches Licht. Wir beschlossen früh ins Bett zu gehen, um Natalie und Nico die Möglichkeit zu geben, den verlorenen Schlaf nachzuholen.

Montag, 17.3. Abfahrt Joshua Tree Statepark – 145 Meilen bis zur Ghosttown Calico
Nach einer für alle dank nächtlichen Sturms schlaflosen Nacht begaben wir uns auf Erkundungstour. Wir folgten einem Wanderweg durch die Wüste - vorbei an Palmenoasen, unzähligen Wildblumen, den verschiedensten Kakteenarten und riesigen Felsbrocken. Die Landschaft wandelte sich stetig, aber erst nachdem wir mit dem Auto etwa die Hälfte der Wüste durchquert hatten, bekamen wir endlich den Namensgeber des Parks zu Gesicht.

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Mit dem Bus durch den Joshua Tree Statepark

Der erste Joshua Tree musste auch gleich für einen Fotostopp herhalten. Hätten wir gewusst, dass er uns noch bis zu unserem letzten Urlaubstag verfolgen würde, wären wir vielleicht nicht ganz so aufgeregt gewesen. Auch der auf der Karte verzeichnete Skullrock war für uns Piraten natürlich ein Muss und mit viel Phantasie hatte er wirklich entfernte Ähnlichkeit mit einem Totenkopf.

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Welcome to the Wild West

Für die Nacht peilten wir die Geisterstadt Calico an. Sie stellte sich als kommerziell erschlossene Ortschaft heraus, in der man auch gut die Karl May Festspiele abhalten könnte. Die Geschäfte hatten bereits geschlossen und nach einiger Suche fanden wir zwar keine Geister aber immerhin einen Ranger, der uns eine Hütte für die Nacht vermietete.

Dienstag, 18.3. Abfahrt Ghosttown Calico – 145 Meilen bis nach Las Vegas
Als wir seeehr gut ausgeschlafen frühstückten, rollten bereits die ersten Schulbusse in die Stadt. Nichts wie los, schnell noch durch die Miene der Goldgräber kriechen und dann war es auch schon an der Zeit Kalifornien zu verlassen und Nevadas größte Oase anzusteuern – Las Vegas.

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In dieser Hütte fanden Natalie und Nico endlich den langersehnten Schlaf

Wir stiegen Downtown im Golden Nugget ab – ein Hotel mit nicht nur vier Sternen sondern auch dem Star unter den Swimmingpools. “The Tank” bot die Möglichkeiten um das im Pool liegende Haifischbecken zu schwimmen und auf der Rutsche durch das Becken der niedlichen, kleinen Meeresbewohner durchzurutschen. Eine leichte Fehlkonstruktion, da die Rutsche so schnell war, dass die Haie zu einer undefinierbaren blauen Masse verschwammen.

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Der mit dem Hai schwimmt

Bis auf den Pool unterschied sich das Golden Nugget sonst aber nicht besonders von den übrigen Las Vegas Hotels – es gab ein Casino, verschiedene Restaurants, Shops und sogar zwei Starbucks. Unser Zimmer war geräumig, die Betten weich und besonders freuten wir uns über das windstille Örtchen mit der warmen Dusche. Das Hotel lag direkt an der Fremont Street, der mit einem riesengroßen Fernseher überdachten Innenstadt, die Nachts zu jeder vollen Stunde zum Leben erweckt wird. Bis zum Strip (der Vergnügungsmeile) war es theoretisch auch nicht weit – nur brauchte der Bus extrem lange um alle Passagiere einzeln, an denen etwa alle 15 Meter liegenden Haltestellen ein- und aussteigen zu lassen. Wir schafften es aber trotzdem irgendwie und landeten im Venetian (Hotel Venedig). Während die Gondeliers auf dem türkisblauen Kanal tanzten und Arien schmetterten, machten wir unter einem künstlich blauem Himmel die Nacht zum Tage.

Mittwoch, 19.3. Las Vegas
Da wir es am Vortag nicht viel weiter als das Venetian geschafft hatten, standen heute weitere Hotelbesichtigungen auf dem Programm. Nico wagte den Absturz vom 280 meter hohen Stratosphere Tower und der Tag verging wie im Fluge.

Der Abend sollte ein besonderer werden, musste er auch schließlich hatten wir den ganzen Urlaub über Kleidersäcke mit Jackets und Blusen mitgeschleppt, was beim Campen ja doch eher unpraktisch ist. Aber die Mühe hatte sich gelohnt, wir warfen uns in Schale und gönnten uns ein Taxi zum Treasure Island. Dort erwartete uns ein Buffet, das keine Wünsche offen ließ, wir schlemmten uns von Sushi über Braten bis hin zu mit Schokolade glasierten Erdbeeren. Mit vollem Magen bekamen wir dann eine ganz besondere Show geboten “Mystere” vom Cirque du Solei - wirklich einmalig. Anschließend sagten wir schnell noch Siggy und Roy vor dem Mirage “hallo” und nahmen ein weiteres Taxi das uns zurück zur Downtown brachte, wo wir die Nacht unter dem gigantischen Fernsehhimmel der Fremont Street Experience ausklingen ließen.

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"Wie sich der Fernseher wohl bei uns zu Hause im Wohnzimmer machen würde?"


Donnerstag, 20.3. Abfahrt Las Vegas – 141 Meilen bis zum Death Valley

Nun hatten wir aber auch genug von der künstlichen und ewig flimmernden Glitzerwelt. Nur noch ein letzter Stopp vor dem Stadtschild und einer Drive-through-Hochzeitskapelle, aber Natalie und Nico ließen sich einfach nicht motivieren. Schade, dass weit und breit kein Elvis in Sicht war, er hätte die Beiden bestimmt umstimmen können. Es war an der Zeit Sin City zu verlassen und ein neues Abenteuer zu wagen. Das Tal des Todes wartete bereits auf uns - mit viel Glück erwischten wir noch einen Campingplatz. Der Vollmond stieg langsam und gemächlich über dem Tal auf und das allabendliche Feuer musste zum ersten Mal in diesem Urlaub eher atmosphärische als wärmende Zwecke erfüllen.

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Dunkel wars - der Mond schien helle ...

Freitag, 21.3. Death Valley
Wir überschritten die 30 Grad Hitze, die Sonne flimmterte über Badwater, dem mit 85m unter dem Meeresspiegel tiefsten Punkt Amerikas. Die Salzkruste knisterte wie Schnee unter unseren Füßen, es war einfach zu warm um sich zu bewegen. Nach einer Canyon Wanderung gaben wir auf und zogen uns auf den Campingplatz zurück, wo wir im Schatten des Vw-Busses einfach mal nichts taten. Die Kühltruhe bot an diesem Abend noch erstaunlich viele Schätze und die im Laufe des Urlaubs perfektionierten gegrillten Marshmellows durften bei unserem letzten Abend natürlich auch nicht fehlen.

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Buspiraten in Bad Water, diesen Ozean könnten wir auch mit dem VW Bus überqueeren

Samstag 22.3. Abfahrt Death Valley – 500 Meilen bis nach Hause
Der Tag began mit einer Dünenwanderungen, anschließend durchqueerten wir noch einen letzten Canyon bevor wir uns auf den Heimweg machten. Der Weg aus dem Tal des Todes war lang, der Weg nach Hause länger. Ein bißchen traurig waren wir schon, dass unsere Reise nun enden sollte, aber trotzdem freuten wir uns auf eine Dusche, Haare waschen, Jens Computer, das Gästebett, Kopfkissen, ein Klo zum drauf sitzen, eine Rasur, Kleidung, die nicht nach Rauch riecht, frische Handtücher und vieles mehr.

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