Mittwoch, 12. September 2007

Endlich Urlaub

Übers Labor Day Wochenende flogen wir nach Rochester um meine ehemaligen Gasteltern Donna und Scott zu besuchen, bei denen ich 1998/1999 ein Jahr als Austauschschülerin verbracht hatte. Sie wohnen in einem kleinen Ort namens Spencerport nahe Rochester im Norden des Staates New Yorks. Eigentlich hat sich nicht viel verändert, ewig lange Straßen mit vereinzelten Häusern am Straßenrand, deren Gärten aus endlosem Rasen bestehen, rote Schuppen und ab und zu ein paar Leute, die auf ihrer Veranda, dem so genannten Frontporch sitzen und den vorbeiziehenden Autos zuschauen.

In den Ortschaften fällt besonders auf, dass sich an jeder 2. Straßenecke eine Kirche befindet. Alles in Allem doch ein anderes Bild als in Kalifornien. Vor allem gibt es hier wesentlich weniger Ausländer (so wie uns) und dafür umso mehr richtige Amerikaner. Man kennt sich, jeder spricht mit jedem und viele scheinen ein wenig wunderlich. Die uns aus dem Silicon Valley bekannte kulinarische Vielfalt gleicht hier einer aus Burgern und Erdnussbutter-Sandwich bestehenden Einfalt.

ferretfun
Morgens in der Küche

Donna und Scott sind recht normal, auch wenn ihr Leben ein wenig verrückt zu sein scheint. Ihr Haus gleicht einem Altersheim für Tiere, neben 6 Katzen und einem Hund hausen in der Küche 10 Frettchen. Viele von ihnen sind in die Jahre gekommen, haben schon die eine oder andere OP hinter sich und erhalten regelmäßige tierärztliche und psychologische Betreuung.

Der Gang zum Kühlschrank wird zum Abenteuer, wenn man sich wie der Rattenfänger von Hameln durch die Küche manövriert, bemüht weder auf die Frettchen noch auf ihre Ausscheidungen zu treten und keines der Tierchen zwischen Milch und O-saft einzuklemmen. Eigentlich sind es ganz niedliche, neugierige Tiere, allerdings ist ihr starker Eigengeruch, der auch bei der Kaninchenjagd sehr nützlich sein soll, etwas befremdlich. Zur Kaninchenjagd werden diese Frettchen jedenfalls nicht eingesetzt, alle der Haustiere halten sich - wie der Name schon sagt - ausschließlich im Haus auf. Nur der Hund wird ab und an mal im Kinderwagen um den Block geschoben, denn sollte er mal zu lange – also weiter als 15 Meter – laufen, bekommt er Atemprobleme.

Nach dem morgendlichen Frettchen Slalom ging unser Tagesprogramm los. Ein Abstecher zu den nahe gelegenen Niagara Fällen durfte natürlich nicht fehlen. Das Wetter war wunderschön und über dem Dunst der Hufeisen Fälle wölbte sich ein Regenbogen.

niagara_falls
Auf der kanadischen Seite der Niagara Fälle

Beeindruckt von den Naturgewalten beschlossen wir, weiterhin die Nähe des Wasser zu suchen. In einem der umliegendens Stateparks sollte man unter einem Wasserfall baden können. Klang vielversprechend und so begaben wir uns an einem Bachstrom entlang auf Wanderschaft. Als wir schließlich die Badestelle erreichten, mussten wir zu unserem Bedauern feststellen, dass sie 2 Tage zuvor geschlossen wurde – Saisonende! Somit fiel das Schwimmen leider ins Wasser, welches sonst hinter dem Wasserfall zum Baden gestaut wird, nun aber abgelassen worden war.

swimming_prohibited
Saisonende

Es war ein schöner und interessanter Urlaub, Jens lernte Amerika von einer neuen Seite kennen, wir besuchten das Haus des Kodak Gründers George Eastman und brachten Donna und Scott gegrillten Schafskäse näher :-).

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